Eat-the-frog oder delegieren?

Die Eat-the-Frog-Methode wird oft als produktiver Ansatz zur Aufgabenbewältigung gefeiert: Man erledigt die unangenehmste Aufgabe des Tages zuerst und startet danach erleichtert in den Rest des Tages. Doch manchmal ist es vielleicht klüger, den Frosch nicht zu essen, sondern ihn zu delegieren (delegieren meint hier die Aufgabe an jemand anderes abzugeben).

Eat-the-Frog als Chance – oder Hindernis?

Manchmal schieben wir Aufgaben nicht auf, weil sie einfach nur unangenehm sind, sondern weil uns schlicht Wissen oder Erfahrung fehlt. Sollten wir die Aufgabe trotzdem tapfer angehen?

Ich denke: Jein!

Bewusstes Abwägen: Lernen oder Delegieren?

Wenn es dein Ziel ist, Neues zu lernen und dich weiterzuentwickeln, kann es sinnvoll sein, die Aufgabe selbst zu übernehmen und dich in unbekanntes Terrain zu wagen. Hierbei wächst du an der Herausforderung, und der „Frosch“ wird zu einer Möglichkeit, deine Fähigkeiten zu erweitern.

Wichtig ist aus meiner Sicht jedoch, dass dies eine bewusste Entscheidung ist: Ist Lernen jetzt das Ziel (und an der Zeit), oder wäre es in dieser Situation effizienter, die Aufgabe jemand anderem zu übertragen?

Delegation als strategische Option

Die Entscheidung, eine Aufgabe zu delegieren, ist keine Schwäche, sondern eine kluge Methode, um effizient zu arbeiten. Dein Team besteht aus unterschiedlichen Talenten und Stärken – warum solltest du diese nicht nutzen? Vielleicht gibt es jemanden, der die Aufgabe schneller, besser oder routinierter erledigen könnte.

Wenn beispielsweise ein technisches Problem auftritt, für das du keine Lösung hast, ist es sinnvoller, einen erfahrenen Kollegen oder einen externen Experten um Hilfe zu bitten, statt stundenlang nach einer Lösung zu suchen, die am Ende nicht ideal ist.

Fazit: Den Frosch essen oder nicht?

Die Eat-the-Frog-Methode kann sehr effektiv sein – aber nur, wenn sie nicht blind angewendet wird. Aus meiner Sicht ist es immer sinnvoll abzuwägen, ob man die Herausforderung selbst annehmen sollte oder ob Delegation der klügere Weg wäre.

Letztendlich geht es darum, eine bewusste Entscheidung zu treffen: Lerne ich etwas Neues, indem ich mich außerhalb meiner Komfortzone bewege, oder delegiere ich die Aufgabe, um Zeit und Energie effizienter zu nutzen? Egal, welchen Weg du wählst – das Wichtigste ist, dass du dich aktiv entscheidest und nicht einfach nur einen Frosch nach dem anderen schluckst.