Kennst Du jemanden, der gerne Frösche isst? In meinem Umfeld findet sich niemand, der Frösche essen mag. Die eat-the-frog Methode bedient sich dieser Analogie: Sie hilft, mit den ToDos umzugehen, die man am liebsten liegen lassen würde.
Vielleicht hast Du auch immer mal wieder ToDos in Deiner Aufgabenliste, die Du immer weiter vor Dir herschiebst. Dieses „vor-sich-herschieben“ kann unterschiedliche Gründe haben. Oft ist es so, dass diese Aufgaben sehr groß sind oder nicht genau klar ist, was Du eigentlich tun sollst.
Manchmal ist aber glasklar, was zu tun ist. Vielleicht ist es sogar etwas, was gar nicht so aufwendig ist. Und trotzdem schiebt man diese Aufgabe vor sich her.
So wie viele die Steuererklärung immer wieder vor sich herschieben: Eigentlich ist ganz klar, was zu tun ist. Selbst, wenn man die Steuerklärung in viele kleine, verdaubare Häppchen zerlegt hat – es ist und bleibt ein Frosch.
Die Idee hinter der „eat-the-frog“ Methode
Wie kann man nun mit diesen Fröschen in der eigenen Aufgabenliste umgehen?
Zum Einen ist aus meiner Sicht offensichtlich, dass man Willenskraft braucht, um eine Frosch-Aufgabe zu erledigen. Wenn es einfach wäre, sich zu einer solchen Aufgabe aufzuraffen, dann wäre sie kein Frosch.
Zum Anderen zeigen Studien aber, dass die mentale Energie – und damit auch die Willenskraft – begrenzt ist. Willenskraft verbraucht sich, wenn man sie oft einsetzen muss.
Wenn Du mehr zur Endlichkeit von Willenskraft und mentaler Energie lesen möchtest, kann ich Dir diese anschaulichen Berichte empfehlen:
- Focus (2013): Die Kraft des Willens – was Kinder erfolgreich macht
- Personalführung (2012): Kein Zucker – keine Willenskraft
Für die Idee hinter der eat-the-frog Methode ist diese begrenzte mentale Energie entscheidend.
Mal angenommen, Du bist im Job sehr eingespannt und musst oft kniffelige Entscheidungen treffen oder viele Aufgaben erledigen, bei denen Du sehr konzentriert sein musst. Dann verbraucht jede dieser konzentrationsintensiven Aufgabe und jede kniffelige Entscheidung ein Stückchen Deiner mentalen Energie. Es kann auch zur „mentalen Erschöpfung“ kommen. Durch Erholungszeiten baut sich die mentale Energie dann wieder auf – also zum Beispiel im Schlaf.
Das heißt also: Morgens ist Dein Akku mit mentaler Energie gut gefüllt und wird im Laufe des Tages immer leerer.
Der naheliegende Schluss daraus ist:
Erledige Deine Frösche, wenn Du noch „voll im Saft“ stehst – also morgens.
Wenn Du Frösche in Deiner ToDo-Liste hast und Dir morgens vornimmst „ach, das mach‘ ich später“ – dann wird daraus vermutlich nichts mehr.
Wissen, wo die Frösche stecken
Um sich die Frösche morgens vornehmen zu können, muss man natürlich wissen, welche ToDos Frösche sind. Es macht Sinn, solche Aufgaben in der ToDo-Liste zu markieren. Das bedingt aber, dass Du sehr ehrlich zu Dir selber bist: Welche Aufgabe ist ein „echter“ Frosch – und welche ist einfach nur noch nicht ausreichend klar definiert oder in kleine Häppchen aufgeteilt?
Nützlich ist dafür, wenn Du es für Dich als Routine etablierst, regelmäßig Deine ToDo-Liste durchzusehen um jede Aufgabe gut einschätzen zu können (im Job mindestens einmal am Tag – im privaten Umfeld vielleicht etwas seltener).
So vorbereitet könntest Du Dir jeden Morgen einen Frosch zur Brust nehmen – wenn es so viele Frösche bei Dir überhaupt gibt.