Bewusst Prioritäten setzen

Bild: Zeit zum Nachdenken

Kennst Du einen Menschen, der sich darüber beklagt, dass er zu wenig zu tun hat? Jemanden, der sagt: „Ich hätte gerne mehr ToDos auf meiner Liste?“

Es mag an meinem Job liegen – aber ich kennen keinen solchen Menschen. Im Gegenteil: Viele haben mehr zu tun, als sie schaffen können. Und viele wünschen sich eine gute Idee, um ihre ToDo-Liste mal deutlich zu verkleinern.

Und nebenbei bemerkt: Dabei spielt es keine Rolle, ob Du Deine ToDos wirklich aufschreibst. Eine ToDo-Liste kann man auch im Kopf haben.

Den Tipp, einfach Prioritäten zu setzen, hast Du bestimmt schon mal gehört. Theoretisch klingt das gut. Nur: Wie kann man das im echten Leben machen?

Meine Idee dazu: Mit Lebensbereichen und Zielen arbeiten.

Lebensbereiche sind die unterschiedlichen Kontexte, in denen Du unterwegs bist. Das können zum Beispiel sein:

  • Partnerschaft
  • Kinder
  • (Herkunfts-) Familie
  • Freunde
  • Beruf
  • Gesundheit
  • Hobbies

Was wären Deine Lebensbereiche?

Zu jedem dieser Lebensbereiche könntest Du aufschreiben, was Du in diesem Bereich erreichen möchtest. Was Dir daran wirklich wichtig ist.

Das könnte so aussehen:

Kinder

  • Ich möchte meine Kinder fördern
  • Ich möchte quality-Time mit meinen Kindern verbringen
  • Ich möchte meinen Kinder Gutes tun

Partnerschaft

  • Ich möchte meinen Partner unterstützen
  • Ich möchte mit meinem Partner Dinge erleben, die uns verbinden
  • Ich möchte meinem Partner Gutes tun

Herkunftsfamile

  • Ich möchte meine Eltern unterstützen
  • Ich möchte mit meinem Eltern regelmäßig Zeit verbringen
  • Ich möchte meinen Geschwistern regelmäßig Zeit verbringen

Wenn Du Deine Lebensbereiche und Ziele klar hast, dann kannst Du diese Klarheit ganz einfach zur Priorisierung Deiner Aufgaben nutzen:

Jedes ToDo, was sich keinem Ziel zuordnen lässt, lässt Du weg.

Wenn alles wichtig ist

Vielleicht ist es jetzt aber so, dass Du jedes ToDo Deiner Liste einem wirklich wichtigem Ziel zuordnen kannst – und trotzdem noch viel zu viel auf der Liste hast. Was dann?

In dem Fall könnte es nützlich sein, alle Ziele – zu allen Lebensbereichen – untereinander zu schreiben und dann in eine Reihenfolge zu bringen. Nicht alles kann gleich wichtig sein.

Mit dieser Priorisierung Deiner Ziele kannst Du dafür sorgen, dass ToDos zu nicht ganz so wichtigen Zielen außen vor bleiben.

Wenn Du Dich schwertust, Deine Ziele in wichtiger und weniger wichtig einzuteilen: Genauso ging es einem Geschäftsführer, den ich bei seiner Selbstorganisation unterstützt habe. Sein Ausruf damals: „Ich bin Geschäftsführer. Bei mir gibt es keine unwichtigen Aufgaben!“

Wir haben damals eine andere Unterteilung der Wichtigkeit gefunden: Es gab brutal wichtig und wichtig. Brutal wichtig hieß: Daran hängt das Überleben der Firma. Alles andere war „nur“ wichtig.

Entscheidend ist die Erkenntnis, dass nicht alles die gleiche Bedeutung für mich, meine Familie oder mein Leben haben kann. Mit welchen Begriffen Du auch immer die Wichtigkeit beschreibst, ist nicht der wesentliche Punkt. Der wesentliche Punkt ist es, überhaupt eine Unterscheidung zu finden.