Mein 10-jähriger Sohn überraschte mich vor ein paar Tagen mit der Aussage: „Ich mache meinen Schlagzeugunterricht nicht mehr weiter!“ Das irritierte mich weil ich weiß, wie gerne er Schlagzeug spielt. Wie war es zu dieser Entscheidung gekommen?
Neben dem Schlagzeugunterricht geht mein Sohn noch zweimal die Woche zum Judotraining und nimmt außerdem noch Klavierunterricht. Das alles wurde ihm dann irgendwann zu viel: „Ich möchte mich auch noch mit meinen Freunden verabreden können!“. Also hat er sich überlegt, wie er die Situation verändern kann. Das Ergebnis fasste er so zusammen:
- Den Vertrag für den Klavierunterricht können wir nicht so schnell kündigen – den für den Schlagzeugunterricht aber sofort. Also kündigen wir jetzt den Schlagzeugunterricht – und so bald wie möglich dann den Klavierunterricht.
- Judo mache ich noch ein Jahr weiter – dann trete ich aus dem Verein aus und nehme wieder Schlagzeugunterricht.
Ich war sehr stolz auf meinen Sohn! Das war ein sehr reifer Entscheidungs- und Priorisierungsprozess. Ich erlebe immer wieder, dass mancher Erwachsener sich viel schwerer tut bei derartigen Entscheidungen.